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Sein ganzes Leben, auf nur einer Seite...

Marco wurde am 23.Oktober 1988, an einem Sonntag in Altdöbern geboren.
Er war ein ganz süßer, lieber Junge.
Als er 3 Jahre alt war, hatte er dolle Magenschmerzen und die Kinderärztin stellte einen
ungewöhnlich hohen Leberwert fest.
Unzählige Klinikbesuche, über Wochen, Muskelbiopsien, Rückenmarkpunktionen
und andere schlimme Untersuchungen wurden gemacht.
Im Mai 1991 ging er ins Krankenhaus und im September folgte dann die schreckliche Diagnose.
- Muskeldystrophie Duechenne -
Unheilbar, Lebenserwartung 20-22 Jahre und fortschreitender Muskelabbau.
Für uns brach eine Welt zusammen.
Unser kleine Hase, er wußte ja von all dem schlimmen nichts.


Aber er entwickelte sich anfangs normal. Ging in den Kindergarten,
1995 Einschulung und spielte wie alle anderen kleinen Jungs gerne Fussball.
Er fiel dann öfter hin und das gehen und Treppen steigen fielen ihm immer schwerer.
Ab der 7. Klasse ging er dann in eine gemischte Schule ( gesunde u. körperbeh.),
wo er seinen Realschulabschluß machte.
Er saß ab dieser Zeit schon im Rolli.
Das hinderte ihn aber nicht daran, ein riesen Fußball- Fan zu sein.
Er liebte den FC Energie Cottbus.
Wo es nur ging, wollte er seine Spieler treffen, was auch oft gelang.
Er fuhr zu Spiele und schaute beim Training zu. Und wieder folgten Operationen,
u.a. Archilles- & Sehnenverlängerung in Berlin und Skoliose OP in Dresden.
Dabei hat er ganz schön was mitgemacht, da es eine sehr schwierige und lange OP wurde.
Aber er klagte nie.
Er war so richtig tapfer, immer in der Hoffnung, das es doch helfen würde.


Marco war ein sehr ruhiger, zurückhaltender Junge,
der gerne mit seinem Kumpel Daniel Playstation spielte.
Dabei blühte er so richtig auf. Auch am PC und mit seiner Musik beschäftigte er sich gerne.
Xavier Naidoo, Linkin Park, die Toten Hosen und Rammstein waren seine Idole.
Leider kam er nie dazu, sie live zu erleben.
Da er ein sehr stiller Junge war, wollte er auch kaum raus. Er igelte sich gerne zu Hause ein.
Man musste sich ihn "schnappen" und los gings.
Ins Kino, zum bummeln oder nur mal spazieren gehen im Spreewald.


Wir fuhren mindestens drei Mal im Jahr in den Urlaub,
damit Marco hinaus kam und was von der Welt sah.
Sein Lieblingsziel war das Disneyland Paris, wo wir 1995 zur Einschulung hinfuhren.
Dänemark und Niederlande folgten dann, in den Jahren darauf. Er fand das immer toll.
Nur mit der Zeit konnte er nicht mehr so lange sitzen,
deshalb wurden unsere Ziele etwas kürzer.
Da ging es dann eben nach Bayern, Schweiz oder Rheinland Pfalz, wo es ja auch überall toll war.
Wir haben immer versucht, ihm seine Wünsche zu erfüllen,
damit wir auch eine schöne Zeit gemeinsam verbringen konnten.
Hauptsache zusammen, das war wichtig.


Er begann 2005 seine Ausbildung zum Bürokaufmann.
Das ging über den PC und nannte sich Telelearning.
Er hatte einen Stundenplan, Lehrer kamen nach Hause und er hatte Prüfungen.
Er machte seinen europ. Internetführerschein.
Im August 2008 wäre er mit seiner Ausbildung fertig gewesen.
Ich versuchte, das Marco einmal im Jahr entw. zur Kur nach Kreischa ( Sachsen)
oder 14 Tage ins Ferienlager an den Werbellinsee fuhr.
Er machte beides gerne, weil es dort auch Kinder in Rollis gab.
2007 war wieder das Ferienlager dran. Er lebte dort richtig auf.
Vorher, im April 2007, verbrachte er noch eine Woche im Therapielager
in Neuhausen ( bei Cottbus),immer in der Hoffnung,
das seine Krankheit dadurch nicht ganz so schnell fortschreiten würde.


Am 13.07.2007 verbrachten wir noch mal einen tollen Kibitztag,
damit er die neuen Spieler seines FC Energie Cottbus ansehen konnte.
Wir genossen diesen gemeinsamen Tag nochmal bei tollem Wetter.
An diesem Tag machte ich das letzte mal ein Foto von Marco.
Am 14.07.2007 fuhren wir dann los zum Ferienlager nach Joachimsthal.
Ich hatte so sehr gehofft, er würde sich dort erholen,
so wie immer........aber es kam anders.


Als wir ihn am 28.07.2007 um 11.00 Uhr vom Ferienlager abholten,
wollten wir uns noch einen schönen Shopping-Nachmittag in Berlin machen.
Er suchte sich u.a schon mal ein Geburtstagsgeschenk aus.
Da ahnten wir alle noch nicht, das diese unsere letzten Stunden zusammen sein werden.
Marco erzählte mir auf der Rückfahrt von seinen Erlebnissen, Freunden und Eindrücke.
Er war sehr müde und wollte am liebsten im Auto schon schlafen.
Ich überraschte ihn mit einer gemeinsamen anschließenden Urlaubswoche
in der Lüneburger Heide.
Um 16.45 Uhr kamen wir zu Hause an, da ging es ihm plötzlich nicht so gut,
er bekam dann hohes Fieber und ab 18.10 Uhr geschah das Unfassbare.....
Es veränderte sich unser aller Leben.
Einfach so, von einer Minute zur anderen brach eine Welt zusammen.
Er starb an einer vereiterten Lungenentzündung.
Er wurde 18 Jahre, 9 Monate und 5 Tage alt.....




Die Sonne ging unter.... bevor es abend wurde.